Abenteuer-Pathos zur Weihnachtszeit
So ist das an Weihnachten: Mein Vater schaut zur Weihnachtsvorbereitung „Die zehn Gebote„, Gore-Fans „Die Passion Christi“ und ich bevorzuge „So weit die Füße tragen„.
Die Film erzählt die packende Flucht des deutschen Soldaten Clemens Forell aus dem russischen Kriegsgefangenen Lager Kap Deshnev.
Anfangs der Handlung, im Jahre 1944, noch während des Krieges, steigt der Oberleutnant Forell (Bernhard Bettermann) in einen Zug, um an der Front in Russland zu kämpfen. Als der Krieg jedoch kurz darauf endete, wurden Forell und seine Kameraden als Kriegsverbrecher zu 25 Jahren Zwangsarbeit in Sibiren verurteilt. Der erste Teil des Films zeigt wie hart das Arbeitslager Kap Deshnev ist und erklärt auch die Motivation von Forell, es wenigstens zu versuchen, zu Frau und Kinder nach Deutschland zurückzukommen oder bei dem Versuch zu sterben. Die Situation ist allerdings ziemlich aussichtslos, bis er den deutschen Arzt Heinz Stauffer (Michael Mendl) kennenlernt.
Auch er ist Kriegsgefangener und soll sich um seine kranken Landsmänner im Lager kümmern. Stauffer hat seine Flucht schon lange vorbereitet, ist aber zu krank um es selbst durchzuführen. Forell allerdings hat bereits bewiesen, dass er ein harter Brocken ist, so dass der Arzt ihm zur Flucht verhilft.
Ausgestattet mit Nahrung, Brennspiritus, einer groben Karte mit Flussverläufen, Schneeschuhen und warmer Kleidung macht Forell sich auf den Weg.
Ab hier beginnt der visuell sehr beeindruckende Teil des Film. Der Deutsche legt eine Strecke von insgesamt 14208km von Sibirien, Jakutien, durch die Tundra bis nach Persien zurück. Bis er 1952, nach acht Jahren, endlich seine Familie wieder sieht. Bildgewaltig und eindrucksvoll wird die Schönheit und zugleich die Grausamkeit der russischen Wildnis abgelichtet. Der Film erhielt beim Filmfest in Mailand im Jahr 2002 einen Preis für das beste Produktionsdesign.
Die Geschichte beruht auf dem Tatsachenbericht eines deutschen Oberleutnants. Der Schriftsteller Josef Martin Bauer hat Mitte der 50er Jahre einen Roman daraus verfasst, dem Held eine neuen Namen gegeben und eine große Prise Abenteuer und Pathos mit einem rührenden Happy-End dazugepackt. Das macht aber gar nix! Die Verfilmung ist klasse!
Fazit
Tolle Landschaftsaufnahmen, interessante Charaktere und wenig Dialoge machen diesen Film zu einem echten Augenschmaus.

So weit die Füße tragen - Frei
Links:
wikipedia.de
imdb.com
zelluloid.de
Traggi Jung
23. Dezember 2010 at 17:58
sehr geiler film, ber buch is noch besser!!! 😉
wooki
24. Dezember 2010 at 16:15
in der Tat, das ist wirklich nen empfehlenswerter Film!
hunde: So weit die Füße tragen: Roman
25. Dezember 2010 at 20:23
[…] So weit die Füße tragen […]